Sehr geehrter Florian Hartmann, Oberbügermeister Dachau
sehr geehrter Stefan Löwl, Landrat Dachau

am 19.09. wurde ein offener Brief an die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen veröffentlicht, ein Abriss Moratorium (www.abrissmoratorium.de), welches inzwischen von mehr als 500 führenden Persönlichkeiten und Institutionen aus der Architekturfachwelt unterzeichnet worden ist. Zentral in dem Schreiben ist die Beweislastumkehr: Nicht der Erhalt von Gebäudestrukturen sollte erklärungswürdig sein, es ist ihr Rückbau der in Zeiten schwindender Ressourcen erklärungsbedürtig wird. In Bezug darauf möchte ich auf den geplanten Abriss und Neubau des Landratsamtes Dachau verweisen. In dem Brief an Klara Geywitz heisst es weiter, dass durch einen Abriss eine riesige Masse an bereits bei der Erstellung aufgebrachter Energie einfach zunichte gemacht wird, um dann erneut enorme Energie aufzubringen, den Neubau zu realisieren. Dazu fallen enorme Mengen Sondermüll an, welche nicht recycelt werden können. Darüber hinaus ein weiterer wichtiger Punkt, die immensen, immer weiter steigenden Baukosten, welche hier, von den Dachauerinnen und Dachauern getragen werden müssen.

In Anbetracht des spürbar gewordenen Klimawandels, der Energiekrise und den damit verbundenen, steigenden Kosten, ist es schwer nachzuvollziehen ein 43 Jahre junges Gebäude abzureißen. München will bis 2030 Klimaneutralität erreichen. Auch auf Ihren Homepages werben Sie für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Ihre Planungen jedoch gehen auf Kosten des Klimas, der Natur und des Steuerzahlers.

Mein Appell ist: Gehen Sie mit der Zeit, denken Sie an die Zukunft und passen Sie Ihre Planungen an. Es kann auch ohne einen Neubau Platz geschaffen und Betriebskosten gesenkt werden. Durch die Nutzung bestehender Strukturen sowie intelligenter Konzepte können Sie Dachau zu einem Vorzeigemodell in der Region machen. Bitte überdenken Sie Ihre Entscheidungen. Noch ist es nicht zu spät!

Mit freundlichen Grüßen,
Lukas Strasser, Tobias Heckmair, Andreas Strasser